Tipps und Tricks

Getreidekonservierung

Die Säurekonservierung gilt als das leistungsstärkste und kosteneffizienteste Verfahren zur Konservierung von Getreide. Damit sich der gewünschte Erfolg auch einstellt, sollten wichtige Rahmenbedingungen erfüllt werden. Nachfolgend einige Tipps, um bösen Überraschungen vorzubeugen.

Erntefrisches Getreide ist in der Regel nicht ausreichend lagerfähig. Auf unbehandeltem Getreide bleibt die Anzahl der Schimmelpilze, Hefen und Bakterien während der gesamten Lagerung unverändert hoch. Vermehren sich diese Keime weiter, kann ihr Wachstum zu erheblichen Futterverlusten und zur Gesundheitsgefährdung der Tiere führen. Dem gilt es vorzubeugen.

Die Konservierung des Getreides sollte zeitnah nach der Ernte erfolgen. Sonst besteht die Gefahr, dass sich feuchte Körner leicht erhitzen und ggf. auch verschimmeln. Dieses Getreide kann leicht klumpen, was die Konservierung stört, da eine gleichmäßige Benetzung der Körner mit Säure unmöglich ist.

Kornfeuchte exakt bestimmen
Die nötige Säuremenge richtet sich nach der Kornfeuchte und der Lagerdauer des zu behandelnden Getreides. Dabei muss die Kornfeuchte exakt bestimmt werden. Besonders bei ungleichmäßig abgereiften Beständen kann diese stark streuen. Die feuchteste Partie bestimmt dann die Aufwandmenge an Propionsäure.

Sowohl Schrot als auch ganze Körner können gleichermaßen sicher konserviert werden. Während ganze Körner in der Förderschnecke mit der Säure benetzt werden, erfolgt die Konservierung des Schrotes vor bzw. in der Mühle. Die Aufwandmengen an Säure liegen für Schrot höher als bei ganzen Körnern. Das Getreideschrot wird locker im Lager aufgeschüttet, sodass es leicht auskühlen kann. Es darf nicht festgefahren werden.

Propionsäure hat die größte Bedeutung als Konservierungsmittel für Getreide. Bei richtigem Einsatz ist sie in der Lage, das behandelte Getreide sicher zu konservieren.

Grain Save NC
Wer die Aggressivität der reinen Säure scheut, setzt Grain Save NC zur Konservierung ein. NC steht dabei für "non corrosive" und bedeutet "nicht ätzend". Grain Save NC wurde als reizend eingestuft und ist ungefährlicher in der Anwendung. Der Wirkstoffgehalt an Propionsäure beträgt 92 Prozent.

Grenze für Wirkstoffgehalt bei 70 Prozent
Allgemein gilt bei der Säurekonservierung, dass ein Wirkstoffgehalt von 70 Prozent Propionsäure nicht unterschritten werden sollte. Produkte mit weniger Säuregehalt gelten als unsicher in der Konservierung.

Zuschläge zur Aufwandmenge müssen erfolgen, wenn das konservierte Getreide anschließend mittels Gebläse gefördert werden soll. Die laut Dosiertabelle empfohlene Aufwandmenge ist um mindestens 10 Prozent zu erhöhen.

Zuschläge bei hohen Temperaturen
Bei sehr hohen Einlagerungstemperaturen des Getreides (> 35 Grad) ist ein Zuschlag von 10 Prozent empfehlenswert, da ein Teil der Säure verdampfen kann.

Säurebehandeltes Getreide sollte nicht auf ungeschützten Flächen gelagert werden. Reine Propionsäure ist ätzend und auch die NC-Säuren sind schwach korrosiv. Gegebenenfalls sind die Flächen mit säurefesten Schutzanstrichen oder Folie zu schützen.

Auch das direkt auf der Fläche aufliegende Getreide wird so vor dem Verderb geschützt. Die Propionsäure aus dem Feuchtgetreide geht sonst mit dem jeweiligen Material des Untergrundes eine Verbindung ein und die konservierende Wirkung wird stark eingeschränkt. Das Getreide verschimmelt und es bilden sich feste Krusten zwischen Getreidestapel und Untergrund.

Schüttkegel sollten unbedingt eingeebnet werden. Ansonsten besteht die Gefahr, dass der so genannte "Kamineffekt" eintritt: Die Luft zirkuliert ungleichmäßig im Lager und führt zum Verschimmeln der oberen Schicht.

Wird Getreide unter Dach gelagert, ist eine Abdeckung mit Folie nicht ratsam. Es kann sich Kondenswasser unter der Folie sammeln und das Wachstum von Schimmelpilzen anregen. Muss mit Folie abgedeckt werden, darf die Abdeckung erst nach dem Auskühlen des Schrotes (frühestens nach drei Tagen) erfolgen. Ansonsten könnte sich Kondenswasser unter der Folie bilden (siehe Bild). Während der gesamten Lagerung muss eine Wiederbefeuchtung durch Niederschläge ausgeschlossen werden.

Unterschiedlich behandelte Partien sollten auf keinen Fall gemeinsam gelagert werden. Das Wasser aus der feuchteren Partie wandert in die trockenere Partie, weshalb diese dann verdirbt.

Säurebehandeltes Getreide wird in der Regel weniger stark von Käfern befallen. Für einen 100-prozentigen Schutz sind aber die eingesetzten Aufwandmengen zu niedrig.

Siehe auch Tipp 13: Wie kann die Besiedelung des eingelagerten Getreides mit Schadinsekten verhindert werden?

Um Säurereste zu entfernen und Korrosionen vorzubeugen, muss die verwendete Technik mit unbehandeltem Getreide mehrmals gespült werden. Das Dosiergerät selbst wird mit reichlich Wasser gereinigt.

Bei extremen Sommertemperaturen wird auch das Getreide mit deutlich höheren Temperaturen eingelagert. Ist das Getreide wärmer als 35 °C, sollte die Dosiermenge um 10 Prozent erhöht werden. Aufgrund des dann höheren Dampfdruckes der Säure können kleinere Säuremengen sich verflüchtigen und verdampfen. Da der Dampfdruck von Grain Save NC 90 deutlich geringer ist als der der reinen Propionsäure sind die Verluste durch Verdampfung kleiner.

Auftreten von Schadinsekten im Getreidelager vermeiden
Die Temperatur im Getreidelager spielt hierfür eine größere Rolle als die Kornfeuchte. Unterhalb von 18 °C treten Schadinsekten selten auf. Deshalb sollte die Temperatur im Lager nach der Ernte schnell verringert werden. Eine Umlagerung oder Kühlung sind geeignete Maßnahmen.

Schimmelpilzwachstum im Getreidelager verhindern
Eine hohe Temperatur und Kornfeuchte im Lager bieten Schimmelpilzen die optimale Umgebung für ihr Wachstum. Wenn die Kornfeuchte steigt, sinkt die Temperaturschwelle. Erst unterhalb von 8 °C stagniert das Pilzwachstum. Bei hohen Temperaturen im eingelagerten Getreide überleben Schimmelpilze auch bei sehr niedrigen Kornfeuchten. Einlagerungsbedingungen mit Temperaturen um 25 °C und Kornfeuchten von < 16 Prozent reichen nicht aus, um das Wachstum von Schimmelpilzen zuverlässig zu verhindern.

Laggerräume sauber halten
Die Laggerräume sollten sorgfältig gereinigt werden: auch Ecken, Kanten und Zwischenräume müssen sauber gehalten werden.

Temperatur im Getreidestapel verringern
Die Verringerung der Lagertemperatur ist eine weitere vorbeugende Maßnahme.

Getreide mit Säure behandeln
Säurebehandeltes Getreide wird weniger von Käfern befallen. Die abweisende Wirkung tritt ab einer Dosierung von >0,7 Prozent reiner Propionsäure je Tonne Getreide ein:

  • Bei über 1 Prozent Säure sterben zwischen 50 und 60 Prozent Kornkäfer ab
  • Bei 2 Prozent Säure sterben 98 Prozent Kornkäfer ab

Aufgrund der typischen Kornfeuchten werden diese Dosierungen bei der Konservierung jedoch nicht eingesetzt. Daher sollten geeignete Insektizide (zum Beispiel K-Obiol) bei einem starken Befall zum Einsatz kommen.

Zur Onlinebestimmung von Schädlingen

  Propionsäure Grain Save NC Grains Save Granulat
Wirkstoffgehalt 99,5 % Propionsäure 92 % Propionsäure 60 % Propionsäure
Einsatzbereich Ganze Körner
Getreideschrot
Ganze Körner
Getreideschrot
Ganze Körner
Getreideschrot

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